Biochemie: Leben

Wir wollen uns hier mit künstlichem Leben befassen, das biologische Abläufe und Funktionen simuliert. Genauer gesagt wird es um das Zusammenspiel verschiedenster chemischer Substanzen in Norns, Ettins und Grendels gehen. Aber keine Angst! Creatures simuliert zwar biologisches Leben, aber die ganze Angelegenheit ist - im Vergleich zum wirklichen Leben - relativ überschaubar. :-) Ein wenig Grundlagenwissen in Digitaler Genetik kann zum Verständnis nicht schaden, ist aber nicht unbedingt notwendig.

 Creatures

 

Beginnen wollen wir mit einer wichtigen Chemikalie, die Creatures überhaupt erst zum Leben befähigt:

chem#125 Leben/Life

Mit dieser Substanz wird in Creatures dem Faktor "Zeit" Rechnung getragen und der Alterungsprozess simuliert. Im wirklichen Leben gibt es so einen einfachen chemischen Stoff selbstverständlich nicht. Dort ist Altern ein ungleich komplizierterer Vorgang, an dem viele Faktoren beteiligt sind.

Die Substanz Life ist in Creatures bei der Geburt in maximaler Konzentration enthalten und baut sich von da an kontinuierlich ab. Immer wenn ein vordefinierter Schwellenwert erreicht ist, wechselt das Wesen in die nächste Alterstufe.

Insgesamt gibt es 7 Lebensabschnitte zu durchlaufen, bis am Ende alles Leben aufgebraucht ist und der Tod eintritt:
Baby/baby
->Kind/child
->Heranwachsender/adolescent
->Jugendlicher/youth
->Erwachsener/adult
->Alt/old
->Greis/senile
Parallell mit dem Wechsel in jede nächste Alterstufe paßt das Spiel (die Engine) die Bilddateien des Wesens (Sprites) dem neuen Alter an (Größe, Farbe), und es werden verschiedene zusätzliche Mechanismen aktiviert, wie z.B. das Steßsystem oder die Fortpflanzungsfähigkeit ab der Alterstufe Jugendlich/youth.

Für diese Vorgänge (Reaktionen) gibt es in jedem Creatures Genom eigens ein Organ, das sich Time Line nennt (s.Abb.). Dort ist u.a. die Anfangskonzentration (Initial Conzentration) von #125 Life für das betreffende Wesen definiert, ebenso wie die Schwellenwerte für den Wechsel in die Alterstufen. Sobald die Konzentration von Leben einen dieser Schwellenwerte erreicht, wird dies vom entsprechenden Rezeptorgen registriert und das Wesen wird älter.

Die Rezeptorgene im Organ Time Life sind ein beliebtes Betätigungsfeld für Genombastler, denn je nach Einstellung kann dort der Verbleib in bestimmten Alterstufen zeitlich verlängert oder abgekürzt werden.
Man kann ein Wesen jedoch auch durch Injektion der Chemikalie Leben länger als im Genom vorgesehen in einer Alterstufe halten. Der Wechsel in die nächste erfolgt dann zwar später, weil die zusätzliche Portion Leben erst abgebaut wird, aber er tritt unweigerlich ein, sobald der definierte Schwellenwert erreicht ist.
Mutationen sorgen manchmal dafür, das eines dieser Rezeptorgene ganz verschwindet. Dann verbleibt das Wesen immer in der vorausliegenden Stufe. Bestimmte Fähigkeiten, die an den Eintritt in die nächste Stufe gebunden sind, stellen sich dann nicht ein, wie z.B. die Fähigkeit sich fortzupflanzen, wenn das Rezeptorgen für die Alterstufe Jugendlich fehlt und das Wesen somit in der Alterstufe Heranwachsender verbleibt.

Inzwischen sind wir auf dem besten Wege, die Wissensgrundlagen zur Herstellung von Fast Agern und Highlandern zu besprechen ;-) Belassen wir es bei dem bisher Gesagten und wünschen wir allen Creatures ein erfülltes Leben durch alle Altersstufen und am Ende einen unkomplizierten Tod inmitten einer zahlreichen Nachkommenschaft. :-)

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