Hex-Editor oder Gen-Editor?

Creatures 3/Docking Station
Handbuch der digitalen Genetik

Gen-Editing mit dem Hex-Editor:

Ich bevorzuge den Hex-Editor, da er universell einsetzbar und mit etwas Übung fast genau so leicht zu benutzen ist wie jeder Gen-Editor. Die Vorteile sind neben seiner Anwendbarkeit für alle Creatures-Versionen, daß er relativ klein ist, eine sehr kurze Ladezeit hat und extrem stabil arbeitet. Nachteile sind, daß keine Zusatzfunktionen wie direkter Genimport ins Spiel oder Kreuzung mehrerer Genome enthalten sind.

Läßt man sich auf die Arbeit mit einem Hex-Editor ein, sollte man sich nach einem umsehen, der mehrere hintereinander stehende Nullstellen kopieren kann (das kann nicht jeder). Andernfalls wird das Arbeiten schon mal stressig. Seht Euch einfach ein wenig um, Hex-Editoren bekommt man wirklich an jeder Ecke.

Öffnet man nun einmal eine Gendatei, so sieht man einerseits verwirrend viele Zahlenkolonnen mit eingestreuten Buchstaben; in der Übersetzung (Ansi oder ASCII) sieht man immer wieder das Wörtchen "gene", aber darüber hinaus keine verständliche Übersetzung. Sie dient uns auch nur dazu, den Anfang und das Ende eines Gens zu erkennen. Die eigentliche Arbeit (Spielen/Basteln) erfolgt in der Hauptanzeige.

Um sich in den mehreren hundert Genen zurechtzufinden, ist die Funktion "Suchen" unentbehrlich. Mit Hilfe der Sequenz für das "Start-Codon" und des Gentyps sowie der Gennummer läßt sich jedes Gen schnell aufspüren.

Wer sich für diese Methode entscheidet, sollte sich zusätzlich einige Tools zum Lesen und zum Import des manipulierten Genoms besorgen.

Insgesamt kann ein Hex-Editor für Situationen empfohlen werden, in denen völlig neue Gene ins Genom eingefügt oder andere komplexe Manipulationen vorgenommen werden.

Gen-Editoren:

Etwas einfacher lassen sich Gene mit entsprechenden Programmen manipulieren. Wer nicht dazu bereit oder in der Lage ist (da er z. B. wie ich nicht im Besitz eine Kreditkarte ist), sich die Genetik-Kits von CyberLife zu besorgen, dem steht einiges an Freeware zur Verfügung. Die oben genannten Programme Cgm für Creatures 1 und der genetics-editor für Creatures 3 können zwar nicht alles, aber haben gegenüber der reinen Handarbeit mit dem Hex-Editor den Vorteil einer angepaßten Benutzeroberfläche, die weitestgehend selbsterklärend ist, wodurch die Arbeit häufig erleichtert und beschleunigt wird. Außerdem besitzen sie häufig nützliche Zusatzfunktionen wie direkter Genimport ins Spiel oder Kreuzung mehrerer Genome.

Ein Nachteil ist, daß bisher alle Programme, mit denen ich gearbeitet habe, Schwierigkeiten hatten, neue Gene einzufügen oder andere zu löschen. Entweder besaßen sie eine solche Funktion gar nicht, oder nur eingeschränkt.  Z. B. bekommen bei der Verwendung von Chris Doubles 'genetics-editor' für Creatures 3 alle neu eingefügten Gene die Nummer 0, die sich nicht weiter verändern ließ, wodurch es beim 2. eingefügten Gen vom selben Typ zu Konflikten kam. Schon deshalb ist der Einsatz eines Hex-Editors in bestimmten Situationen nicht zu vermeiden.

Auch wer sich für diese Methode entscheidet, wird manchmal einige zusätzliche Tools hilfreich finden.

Ein Gen-Editor kann für solche Situationen empfohlen werden, in denen mehr oder weniger kleine Manipulationen an bereits vorhandenen Genen vorgenommen werden sollen.

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