Die Gene

Creatures 3/Docking Station
Handbuch der digitalen Genetik

Einführung

Im Gegensatz zum physikalischen Genom, das in jeder unserer Körperzellen zu finden ist, codiert das digitale Genom nicht für Enzyme, die auf bestimmte definierte Weise in den Stoffwechsel eingreifen und ihn so steuern. Statt dessen codiert jedes digitale Gen direkt für einen bestimmten Befehl, z. B. für einen Stoffwechselprozess, für die Funktion bestimmter Organe, ein Verhalten oder das Äußere des Wesens.

Bei Creatures 1 war es noch relativ übersichtlich. Es existierten 13 verschiedene Gentypen und ein gewöhnlicher Norn besaß etwa 320 verschiedene Gene. Bei Creatures 2 kamen 3 Gentypen hinzu ("Brain Organ", "Pigment Bleeds" und "Organs"). Ein normaler Norn kam nun auf etwa 785 Gene.

Bei Creatures 3 gibt es nun 19 Gentypen, es kamen "brain tracts", "neuroemitters" und "facial expressions" hinzu, und die Anzahl der Gene erhöhte sich auf über 800.

Die Gentypen lassen sich grob in Klassen einteilen: Stoffwechselgene, verhaltensbeeinflussende Gene und organdefinierende Gene, deren Befehle teilweise zusammenspielen, sowie Gene, die rein das Äußere des Wesens bestimmen.

Genstruktur

Jedes einzelne digitale Gen basiert auf einzelnen Bausteinen, die theoretisch beliebig variieren können. Diese Bausteine (bei Creatures 1 als "Nukleotide" bezeichnet) bestehen jeweils aus einer zweistelligen hexadezimalen Zahl und können demnach einen Wert von 00 bis FF (dezimal: 0 bis 255) einnehmen.

Jedes Gen beginnt mit der Sequenz "67 65 6E 65", die einem "Start-Codon" entspricht. Wörtlich übersetzt bedeutet sie "gene".
Anschließend folgen zwei Elemente, die den Gentyp und Gensubtyp definieren. Das folgende Element numeriert das Gen innerhalb seines Subtypus.

Es folgt ein Schalter, der das Gen unbrauchbar macht, wenn er auf einem anderen Wert als 00 steht.

Die nächsten beiden Elemente definieren, in welchem Lebensstadium das Gen aktiviert wird und inwieweit es mutationsfähig ist. Es stehen Duplikation, Mutation und Deletion (Cut) zur Verfügung. Zudem regelt es dessen Geschlechtsabhängigkeit.

Darauf folgt ein weiter Schalter, der auf 00 stehen muß (erst ab Creatures 3)

Das Element danach regelt die Mutationswahrscheinlichkeit (ab Creatues 2 vorhanden).

Im Anschluß folgt eine für jeden Gentyp fest definierte Anzahl an Elementen, die den eigentlichen "Befehl" des Gens enthalten.

Header

67 65 6E 65 gt st ## 00 ak gm 00 mw n ##
"Start-Codon" Gentyp Gen-
nummer
Schalter Aktivierung Geschlechts-
abhängigkeit/
Mutationsfähigkeit
Schalter
(C3)
Mutations-
wahrscheinlichkeit
(C2+C3)
Befehl

Gentypen

Gentyp Gensubtyp Sequenz Version
Brain Genes Lobe 00 00 C1/C2/C3
  brain organs 00 01 C2/C3
  brain tracts 00 02 C3
Biochemistry Genes Receptor 01 00 C1/C2/C3
  Emitter 01 01 C1/C2/C3
  Reaction 01 02 C1/C2/C3
  Half-Lives 01 03 C1/C2/C3
  Initial Concentration 01 04 C1/C2/C3
  Neuroemitters 01 05 C3
Creature Genes Stimulus 02 00 C1/C2/C3
  Genus 02 01 C1/C2/C3
  Appearance 02 02 C1/C2/C3
  Pose 02 03 C1/C2/C3
  Gait 02 04 C1/C2/C3
  Instinct 02 05 C1/C2/C3
  Pigment 02 06 C1/C2/C3
  Pigment Bleeds 02 07 C2/C3
  Facial Expressions 02 08 C3
Organs Organs 00 03 C2/C3

Aktivierung

Altersstufen Hex
embryo Baby 00
child Kind 01
youth  Jugendlicher 02
adolescent (teen) Heranwachsender 03
adult Erwachsener 04
old alt 05
senior senil/sehr alt 06

Geschlechtsabhängigkeit + Mutationsfähigkeit

Die Berechnung dieses Elementes ist etwas kompliziert, da es binär ermittelt wird (jede Stelle kann nur 0 oder 1 sein) und dann in einen hexadezimalen Wert ungerechnet werden muß. Der Wert in binärer Schreibweise sieht folgendermaßen aus:

Stelle 4 3 2 1 0
Eigenschaft nur 
Weibchen
nur
Männchen
Deletion
möglich
Duplikation
möglich
Mutation
möglich

Einige Beispiele:

Hexadezimal Binär (nur) 
Weibchen
(nur)
Männchen
Deletion
möglich
Duplikaten
möglich
Mutation
möglich
00 00000 0 0 0 0 0
01 00001 0 0 0 0 1
03 00011 0 0 0 1 1
07 00111 0 0 1 1 1
0F 01111 0 1 1 1 1
11 10001 1 0 0 0 1
17 10111 1 0 1 1 1

Vermutlich wird ein Gen dann als allgemeingültig gewertet, wenn die Stellen 3 und 4 jeweils beide den Wert 0 oder 1 haben.

Mutationswahrscheinlichkeit:

Je höher dieser Wert (maximal FF = 255), desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, daß dieses Gen bei der Fortpflanzung mutiert.